![]() |
Karl Donndorf (1870-1941): Schicksalsbrunnen (1914).
Foto: Daderot, 2015; via Wikimedia Commons; Liz.: gemeinfrei.
Standort: Stuttgart, im Oberen Schlossgarten in der Nähe des Opernhauses.
Figuren: links/rechts: Allegorien von Leid/Freude; Mitte: Schicksalsgöttin.
Lebensfreude
Genieße jeden Deiner
Tage –
es könnte schon der letzte sein!
Gewiss ist eins, Gevatter Hein
erlöst uns aus der letzten Plage.
Was ist Genuss? Nun diese Frage
stellt jeder Mensch sich ganz allein:
Genuss – im Unterschied zum Schein –
verdrängt die Vorstellung von Klage.
Genuss; Verdruss – was sind sie wert?
Sie sind meist flüchtig wie das Leben;
ihr Wechselspiel – nicht unbeschwert.
Die Übung nur nicht aufgegeben!
Genuss ist Freude – doch 'erjagen'
geht leider nicht – ums klar zu sagen.
© Luzie Rudde
------------------------------------------------------------
Anm.: Das Gedicht ist ein 4-füßig-jambisches "Auch"-Sonett.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen