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Freitag, 21. April 2023

Anno dunnemals gedichtet/02: Vier junge Frauen um mich

Foto: Albaro2020 (25.02.2023): Corso Cochabamba carnaval bolivia.
via Wikimedia Commons; Liz.: CC BY-SA 4.0

Wie hat man "anno dunnemals" gedichtet, sagen wir, in den letzten noch einigermaßen friedlichen Tagen vor dem I. Weltkrieg?
Es gibt da das "Fleißbuch" von Hans Benzmann (Hg), Moderne Deutsche Lyrik, verlegt in 2. Auflage 1907 bei Reclam Leipzig – das auf 629 Seiten 171 Dichter vorstellt, von denen auch die Jüngsten nun an die hundert Jahre verblichen sind. Wir haben es im vorigen Beitrag vom 17.04. 2023 kurz vorgestellt. Es enthält ausreichend viele Namen, an denen wir uns erproben können, indem wir die Ideen der früheren lyrischen Produkte mit heutigen Worten auszudrücken versuchen – nicht ohne sie zumindest auszugsweise auch zu zitieren!
Dies ist also der zweite Versuch, ein "Uralt-Gedicht" neu darzubieten:

 

Vier junge Frauen um mich (Variante II)
Nach einer Idee von Ludwig Jakobowski (vor 1900)

Die Freundin fragt mich, den Getreun:
"Sag mir, tat nie ein Wort dich reun?"
Die Nächste meint: "Wenn er mir spricht,
seh' ich oft müde sein Gesicht. "
Die Dritte äußert forsch im Ton,
dass oft nur Undank sei der Lohn.
Die Vierte nimmt mich in den Arm,
ist still; mir wird ums Herzen warm;
sie hat erkannt, dass Traurigkeit
nur unsern innren Bund entzweit.

© L. Rudde

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Das Gedicht ist mit 4-füßig-jambischen Paarreimern geschrieben.

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