Hier schreiben Hobbydichter für Lyrik-Freunde – meist Gereimtes und nur Druckreifes! Willkommen also, viel Vergnügen mit unseren Gedichten und deren Bebilderung!

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Bereits seit Jahresbeginn bringen wir neue Folgen an Kalenderblättern und Monatsbildern. Darum herum dann das, was sich an Einfällen so ergibt – man wird sehen! Nun ja, was man auch sieht: wir "unterschlagen" seit einer ganzen Weile auch einen gewissen Anteil an sanfter Erotik nicht länger - die Zeiten sind eben so ...

Wir teilen den Lesern unseres Versbildners mit und bitten um Verständnis, dass wir auch weiterhin das monatliche Angebot auf 6 Beiträge beschränken - die Kontaktarmut dieser Zeit bringt leider auch eine gewisse Ideenarmut mit sich. Neueinstellungen erfolgen damit um die Kalendertage des 1., 6., 11., 16./17., 21./22., 25.-27. eines Monats.

Dienstag, 11. April 2023

Ein Kautschukgedicht

E. M. Lilien (1874-1925): Werbeplakat 1905;
via Wikimedia Commons; gemeinfrei.


Das ergötzliche Bändchen "KURIOSES von A-Z", das L. B. Selbmann im Praesentverlag Heinz Peter, Gütersloh, 1900(?) herausgab, war als "Eine Sammlung verblüffender, komischer, lächerlicher und tiefsinniger Tatsachen und Begebenheiten aus Vergangenheit und Gegenwart" angelegt.
Unter dem Buchstaben K findet sich eine Anekdote zur Kautschukdichtung mit einem ausgefeilten Beispiel "An die Männer – an die Frauen", als dessen Dichter und Erfinder ein gewisser Gisbert von Vincke vermutet wird (s. Wikipedia!), seinerzeit einem Adelsgeschlecht von Juristen und Militärs zugehörig. In seiner Art wird hier eine Nachahmung veranstaltet, die unsere Leser ihrerseits ja "nachahmen" könnten.

Man verfasst zunächst zwei kleine Gedichtelein aus je zwei "aabb-Strophen", die man zunächst untereinander anschreibt und so (d. h. unabhängig voneinander) auch liest bzw. deklamiert.
Dann schreibt man sie zeilenweise nebeneinander an und hofft, dass auch diese "in die Länge gezogenen Zeilen" einen Sinn ergäben, wenn man sie hintereinander und eben QUER liest.
Tun sie's hier? Und natürlich ginge es auch erheblich komplizierter ...

© elbwolf


Tun und Lassen

Das ganze Jahr bereit.
Nicht nur zur schönsten Zeit
sieht man es als Gewinn,
wenn jedes Tun macht Sinn.

Wer regelmäßig döst,
wird kaum jemals erlöst;
ist dann ein schwarzes Schaf,
das alles übertraf.


Planen und Improvisieren

Obwohl nie viel getan –
doch nie ganz ohne Plan –
und sei's improvisiert
Hauptsach': es funktioniert.

Wer nie etwas erprobt,
der wird auch nie gelobt,
blökt noch so viel mäh-mäh
und erntet immer Schmäh.



Tun und lassen ­– planen und improvisieren

Das ganze Jahr bereit.
Nicht nur zur schönsten Zeit
sieht man es als Gewinn,
wenn jedes Tun macht Sinn.

Wer regelmäßig döst,
wird kaum jemals erlöst;
ist dann ein schwarzes Schaf,
das alles übertraf.

Obwohl nie viel getan –
doch nie ganz ohne Plan –  
und sei's improvisiert           
Hauptsach': es funktioniert. 

Wer nie etwas erprobt,
der wird auch nie gelobt,
blökt noch so viel mäh-mäh
und erntet immer Schmäh.

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