Hier schreiben Hobbydichter für Lyrik-Freunde – meist Gereimtes und nur Druckreifes! Willkommen also, viel Vergnügen mit unseren Gedichten und deren Bebilderung!

Aufrufe unseres Blogs erfolgen automatisch mit Sicherheitsprotokoll "https". Am 18. Mai 2022 hatten wir unseren 600. Beitrag in den Blog gestellt!

Bereits seit Jahresbeginn bringen wir neue Folgen an Kalenderblättern und Monatsbildern. Darum herum dann das, was sich an Einfällen so ergibt – man wird sehen! Nun ja, was man auch sieht: wir "unterschlagen" seit einer ganzen Weile auch einen gewissen Anteil an sanfter Erotik nicht länger - die Zeiten sind eben so ...

Wir teilen den Lesern unseres Versbildners mit und bitten um Verständnis, dass wir auch weiterhin das monatliche Angebot auf 6 Beiträge beschränken - die Kontaktarmut dieser Zeit bringt leider auch eine gewisse Ideenarmut mit sich. Neueinstellungen erfolgen damit um die Kalendertage des 1., 6., 11., 16./17., 21./22., 25.-27. eines Monats.

Mittwoch, 12. April 2017

Alle Vögel sind schon da (2) – Kraniche


Notabene: Den Titel "Alle Vögel sind schon da" trägt ein sehr verbreitetes Frühlingslied, das in vielen Kinder- und Schulliederbüchern steht – wie lange noch? Hoffmann von Fallersleben verfasste es 1835. Die Melodie ist eine schon lange gebräuchliche Volksweise, deren Herkunft aber unbekannt bleibt.
Der dreistrophige Text beschreibt und deutet die Natur: (1) die Vogelarten als Frühlingsboten , die (2) als Vogelschar Frohsinn verbreiten und damit (3) bewirken, dass auch die Kinder fröhlich sind. 1)
Es werden zwar im Liedtext Amsel, Drossel, Fink und Star genannt, aber das Wort "Zugvögel" steht nicht dort. Wenn wir es also nicht ausdrücklich bemühten, dann könnte die Rede auch von allen "Geschnäbelten" gehen – auf denn!
Kraniche aus dem Ilkerbruch (NSG im NW von Wolfsburg), in "V"-Formation fliegend.
Foto: 22.05.2016; Urheber: Peter Rohrbeck; Quelle: wikimedia.commons; Liz.: CC-BY-SA 4.0



"Alle Vögel sind schon da …" 
(2) – die Kraniche

Die Kraniche kehren heim aus dem Süden,
gereist in bewährter V-Formation.
Zurückbleiben nun die flügelmüden,
erschöpften Gefährten – wen wundert das schon?

Sie werden umkreist. Es bildet sich wieder
ganz wie von selbst ein perfekter Zug,
und unverkennbar erklingen die Lieder
des Kranichgesanges im hohen Flug.

Sie lassen sich nieder am Rande der Seen
und tanzen wie Ballerinen grazil
im Nebel des Morgens gleich schwebenden Feen
hochbeinig im Giacomettistil.

Bewerben die Weibchen in typischer Pose,
spreizen die Flügel und stelzen umher,
wühlen in Erde und Gräsern, die lose
sie werfen – es scheint, als zierten sie sich sehr.

Hat dann ein Weibchen Gefallen gefunden
an seiner erwählten Choreografie,
dann fühlt sie sich ihm fürs Leben verbunden
bleibt immer ihm treu, verlässt ihn nie.

© A.W. , März 2017 ²)
---------------------------------------------------------------------
1) siehe Liedtext und Noten in der Wikipedia und eine Interpretation des Textes im Liederlexikon.
²) das gereimte Gedicht ist in gleiche Strophen aus 4-hebigen Akzentversen gegliedert (s. Stummer, S.45)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen