Standort: Staatsbibliothek Berlin; Quelle: wikimedia/commons; Liz.: gemeinfrei
Bücher haben ihre Schicksale – (1/3)
Habent sua fata libelli.
I. Morgendämmerung
Nicht vom Papyrus und nicht über Pergamente
geht hier die Rede - da regierte Schreibers Hand.
Erst als der Gutenberg zu Mainz den Druck erfand,
da kamen Bücher unters Volk wie Dokumente.
Ein paar Jahrzehnte brauchte es noch an Erfahrung,
und was vor fünfzehnhundert schien besondrer Schmuck,
ist heute Seltenheit; sie heißt nun Wiegendruck.
Den Reformierten galt das Buch als Offenbarung.
Selbst in den dunklen Jahren Dreißigjähr'gen Krieges
verfasste Opitz deutsch uns die Poeterey.
Von seinen Regeln zehrt noch heut' die Reimerei:
der Ignorant geht schnell verlustig eines Sieges.
© elbwolf (2014/15)
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Martin Opitz: Buch
von der Deutschen Poeterey, 1624.
Faksimile aus dem Neudruck von Niemeyer, 1955 (im Besitz des Autors). |
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