Notabene: Jeder
kennt den volksliedhaften Vers "Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen
aus" – und wie machen es die Nadelbäume? Und dann noch aus jenem Musical
"Es grünt so grün, wenn Spaniens Blüten blühn" – als ob sie dort die
"Grünblüher" hätten! Aus beiden Liederzeilen haben wir ein eigenes
Motto gemacht, das logischer erscheint. In einer Endlosfolge lassen wir hier
Bäume jeglicher Art durch den Mund unserer Gedichteschreiber sprechen – auf
denn!
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Espen (Populus tremula) bei Marburg
in Hessen
Autor&©:
Willow, 29.4.2007;
Qoelle: Wikimedia.commons; Liz.: CC-BY-SA 2.5
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"Bäume schlagen
aus & grünen … "
(4) – Die Espe
Es wiegt sich die Espe im Winde,
dann spricht sie zum grünen Gesinde:
Ich sag' euch jetzt, wenn auch gelinde,
weshalb ich dem Sturm mich verbinde,
und was, wenn er weht, ich empfinde,
auch ferner, bis einst ich verschwinde:
dann spricht sie zum grünen Gesinde:
Ich sag' euch jetzt, wenn auch gelinde,
weshalb ich dem Sturm mich verbinde,
und was, wenn er weht, ich empfinde,
auch ferner, bis einst ich verschwinde:
Ach, soll doch der Stamm mir zersplittern,
nur – fühlt' ich die Blätter erzittern!
nur – fühlt' ich die Blätter erzittern!
So sind wir, oft trutzig wie Bäume,
und hängen uns lange an Träume,
die vage nur sind, mehr wie Schäume.
Wer fürchtet nicht, dass er versäume,
bevor er es sattle und zäume,
was ständig erfüllt seine Räume:
und hängen uns lange an Träume,
die vage nur sind, mehr wie Schäume.
Wer fürchtet nicht, dass er versäume,
bevor er es sattle und zäume,
was ständig erfüllt seine Räume:
Nur einmal vor Lust ganz erzittern,
dann möge das Leben zersplittern.
elbwolf (WH, 08/2016)
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