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Buchtitel einer Anthologie aus Ausgaben der Deutschen Buchgemeinschaft; Anfang der 1920/30er Jahre |
bezeugt der Mann ihr nach verbrachter Nacht,
wie sehr er sich im Nachhinein noch labe
an all dem Neuen, das er nie gemacht;
und erst die Dinge, die man vor sich habe,
sind überhaupt nicht einmal angedacht.
Am ersten Morgen ginge das als Sicht,
auf Dauer brauchte es wohl mehr an Licht.
Da stünde Morgengabe für das Hoffen,
das man beim Kennenlernen nur erahnt,
in Wahrheit fühlt man sich doch leicht betroffen –
es ist nicht abzusehn, was sich noch bahnt.
Denn Mögliches steht nie auf ewig offen,
zur Eile andrerseits sei nicht gemahnt …
Wie wahrt man also eigenes Gesicht,
und äußert andrerseits nicht den Verzicht?
Was wäre eine Gabe für den Morgen
an einem nahezu schon jeden Tag?
Was nähme unversehens alle Sorgen,
die Misslichkeiten, die man gar nicht mag?
Ihr wollt euch hier von mir Ideen borgen?
Ich ahne es: ihr nehmt mich in Beschlag …
So wisst – ich kenne ein Vergissmeinnicht
und widme der Erwählten ein Gedicht!
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