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Wir teilen den Lesern unseres Versbildners mit und bitten um Verständnis, dass wir auch weiterhin das monatliche Angebot auf 6 Beiträge beschränken - die Kontaktarmut dieser Zeit bringt leider auch eine gewisse Ideenarmut mit sich. Neueinstellungen erfolgen damit um die Kalendertage des 1., 6., 11., 16./17., 21./22., 25.-27. eines Monats.

Dienstag, 20. August 2019

Die Alpen-Mannstreu

Kolbenförmiger Blütenstand der Alpen-Mannstreu,
die wegen ihrer dornigen Blätter und Hüllblätter an Diesteln erinnert.
Foto + ©: Die Verfasserin
Die Alpen-Mannstreu
(lat. Eryngium alpinum L.)

Schau sie Dir an, gibts Schöneres zu schaun?
Hoch in den Alpen ließ sie sich entdecken,
zwar stachlich ist die Blüte, zum Verschrecken -
geschützt sah ich sie hinter einem Zaun.

Vor so viel Schönheit steh ich stumm und staun,
was Gott lässt wachsen hinter Zaun und Hecken,
wie sich die fedrigleichten Blüten strecken -
doch Vorsicht: "nicht berühren" rät der Faun.

Auf kargen Böden fristet sie ihr Dasein.
Ein glattes Blätterlaub ist ihr Gewand,
es hält Dich fern wie eine weise Hand;

denn unten hat sie Dornen spitz und fein -
so weidend Vieh sie nicht verletzen kann,
wie klug von der Natur - denk ich sodann.


© lillii  (Luzie-R; August/2019)

Anpflanzung der Alpen-Mannstreu im Staudengarten
Foto + ©: Die Verfasserin
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Anmerkung zum Verbreitungsgebiet:
Die Alpen-Mannstreu kommt ursprünglich vor in Frankreich, Italien, in der Schweiz, Österreich, Liechtenstein, Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina und Montenegro. Die Hauptverbreitung dieser Art ist in den Westalpen, im Jura (Gebirge) und dem Dinarischen Gebirge; in Österreich sehr selten in Südwest-Kärnten und sporadisch in Vorarlberg. Die Pflanze wird gelegentlich als Zierpflanze kultiviert. Sie ist manchmal auch angesalbt wie in Südtirol (Ultental). /nach Wikipedia/
Googeln mit beiden Fotos führt eindeutig auf Eryngium alpinum.

Eine gewisse Verwechslungsmöglichkeit besteht evtl. mit der Stechpalme (Ilex aquifolium L.), die aber im Unterholz küstennaher Wälder verbreitet ist.
Da Bäume mit immergrünem Laub in Mitteleuropa sehr selten sind, wurden die Stechpalmen von den Germanen und den Kelten verehrt.
Am Palmsonntag wird des Einzugs Jesu in Jerusalem gedacht. Zu diesem christlichen Feiertag werden in der gemäßigten Klimazone mangels echter Palmenzweige die Zweige von immergrünen oder zu dieser Jahreszeit bereits ergrünten Pflanzen (Weiden, Buchsbaum, Stechpalme) als Palm geweiht. Von dieser Tradition lässt sich der Namensteil Palme ableiten.

Johann Wolfgang von Goethe schrieb zur Verwendung an christlichen Festen: 

„Im Vatikan bedient man sich
Palmsonntag echter Palmen
Die Kardinale beugen sich
und singen alte Psalmen.
Dieselben Psalmen singt man auch,
Ölzweiglein in den Händen,
Muß im Gebirg zu diesem Brauch
Stechpalmen gar verwenden.“

Auf Versbildner bringt unsere Autorin mit ihrem Sonett die Mannstreu mit den Stechpalmen endlich auch in lyrischer Hinsicht auf Augenhöhe …

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