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Wir teilen den Lesern unseres Versbildners mit und bitten um Verständnis, dass wir auch weiterhin das monatliche Angebot auf 6 Beiträge beschränken - die Kontaktarmut dieser Zeit bringt leider auch eine gewisse Ideenarmut mit sich. Neueinstellungen erfolgen damit um die Kalendertage des 1., 6., 11., 16./17., 21./22., 25.-27. eines Monats.

Dienstag, 11. Mai 2021

Gute Ratschläge – À la Heinrich Heine

Ernst Herter (1846-1917): "Die Satire" (Skulptur, 1899).
Detail vom Heinrich-Heine-Denkmal ("Loreley-Brunnen") in der Bronx, NYC.
Via Wikimedia Commons; Liz.: gemeinfrei.

 

Gute Ratschläge – À la Heinrich Heine
/mit einer kompletten Strophe aus "Guter Rat"
von Heinrich Heine, Gedichte 1853 und 1854/


1.
Kau nicht an den Fingernägeln,
mach kein griesgrämig Gesicht!
Und es wird sich alles regeln,
dass es Dir an nichts gebricht,
2.
Hast du ein paar freie Groschen
wirf der Meute sie zum Fraß;
Hauptsache, sie hält die Goschen
und hat trotzdem ihren Spaß.
3.
Rede gut von deinen Chefen
und nicht schlecht von Politik:
Ungemach wird dich nicht treffen
und auch sonst keine Kritik.
4.
Lasse dir von Klerikalen
preisen hoch das Paradies;
spiel nur leis den Radikalen,
kehre später um den Spieß!
5.
Gibt es doch mal ein Problem,
schnipp es mit den Fingern weg,
du lebst deutlicher bequem,
harrst du aus auf deinem Fleck!
6.
Hat versalzen dir die Suppe
Deine Frau, bezähm die Wut,
Sag ihr lächelnd: "Süße Puppe,
Alles was du kochst ist gut."
7.
Will sie jederzeit was kaufen –
sperr das Frauchen doch nicht ein!
Kannst derweil zur Kneipe laufen:
auch ein Bierchen muss mal sein.
8.
Lass den Rat zuteil dir werden,
und du siehst dich hochbeglückt:
nicht im Himmel – schon auf Erden
gibt es nichts, was dich bedrückt.

© elbwolf (W.H., ausgenommen die
Heinrich-Heine-Strophe;
Februar 2021)

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Kleiner Scherz:
Eine der acht Strophen ist bis aufs i-Tüpfelchen genau bei Heinrich Heine (1797 - 1856) aus "Guter Rat" (Gedichte 1853 und 1854) entliehen – aber welche? Nun ... diese hier!

Anmerkung:
Das Heinrich-Heine-Denkmal im New Yorker Bezirk Bronx, im Englischen als Loreley Fountain bezeichnet, ist ein von Ernst Herter aus weißem Laaser/Südtiroler Marmor geschaffener Loreley-Brunnen, der dem Andenken des deutschen Dichters und Schriftstellers Heinrich Heine gewidmet ist. Das Denkmal hätte ursprünglich in Heines Heimatstadt Düsseldorf aufgestellt werden sollen. Antisemitische und nationalistische Agitation im Deutschen Reich verhinderte jedoch, dass es zu Heines 100. Geburtstag im Jahre 1897 fertiggestellt und eingeweiht werden konnte. Stattdessen wurde es am 8. Juli 1899 im Beisein des Bildhauers im New Yorker Bezirk Bronx enthüllt. [Text aus Wikipedia]

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