Das Pachelbelsche Haus am Markt in Eger (cz. Cheb).
Es war historischer Schauplatz der Ermordung Wallensteins am 25.02.1634.
Foto + ©: der Verfasser.
– Akzentverse*), vierhebig, ungereimt, ungleich lange Absätze –
Herzog Albrecht Wenzeslaus Wallenstein,
Herr auf Schloss und Burg Friedland in Böhmen,
Ranghöchster unter des Kaisers Befehlshabern,
entzieht sich durch Flucht der drohenden Festnahme,
weil vom Kaiser der Planung des Staatsstreichs verdächtigt:
geheime Sache betreibend mit Schweden.
Mitsamt der Gefolgschaft steht er vor Eger.
Der Ortskommandant lässt ihn ein in die Festung –
nicht in die Burg, immerhin in die Stadt.
Wallenstein sitzt nicht – wie einst – hoch zu Ross:
gezeichnet von diesem unendlichen Krieg
lässt er sich tragen in einer Sänfte.
Quartier bezieht er am Egerer Markt
im Pachelbelschen Haus, vis-a-vis dem Stöckel.
Wachen postiert er aus Ruhebedürfnis;
entlässt die Begleiter auf die Burg zum Tafeln
und begibt sich zur Nacht mit Hilfe des Dieners.
Auf der Burg warten längst bestellte Verschwörer.
Um des Kaisers Sold auch ja zu verdienen,
überfallen sie Wallensteins ganze Begleitung
und machen sie bis auf den letzten Mann nieder;
erstürmen darauf das Pachelbelhaus,
wo ein irischer Hauptmann mit Partisane
ohne Erbarmen den Feldherrn ersticht.
Astrologe Seni steht voller Bestürzung
vor einem Leblosen. Dessen Schicksal
schien nach Lauf der Gestirne stets günstig,
bis er letztlich sein Scheitern erahnte.
Die Schluss-Prophezeiung war nicht mehr gefragt!
Die Planeten wandeln unbeirrt weiter –
erst nach weiteren ganzen vierzehn Jahren
kommt die Kriegs-Maschine endlich zum Stillstand.
©
elbwolf (W.H.)
Standort: München, Neue Pinakothek; Liz.: The Yorck Project via DIRECTMEDIA
*) Zu den Versen s. Stummer: Vers Reim Strophe Gedicht, S. 45/46
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