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© Eigenes Foto der Verfasserin Gemähtes Korn vor dem Pressen zu Ballen
Wie
wird heuer unser "Erntedank"?
Die Felder gänzlich abzuräumen,
das hieße, auf den Herbst gehts zu;
von Michels Feiertag*) zu träumen,
das gäbe jetzt schon keine Ruh!
Und diesmal könnte es fast scheinen,
Dass neben Lachen stünde Weinen.
So feiert man den Erntedank!
Die
Halme mit den Körnerähren,
die ragen halb so hoch nur auf;
das Volk auch dann noch zu ernähren,
das wird vielleicht zum Hürdenlauf.
Und mancher wäre wohl betreten,
Wenn gar nichts hülfe, selbst kein Beten.
Wie feiert man dann Erntedank?
Die
Böden sind oft knochentrocken –
denn Wasser strömt, wo kein Gebrauch;
auch soll uns Gas nicht länger locken:
das kam aus dem Sibirienschlauch.
Ab Herbst gibt’s einen Heidenspaß –
Nicht Wasser sparen! Aber Gas!
Ein richtig großer Erntedank!
©
nach einer gemeinsamen Idee
von Luzie Rudde & elbwolf
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*) Der Volksbrauch heftet an den Michaelstag = 29. September (seit 813 so
festgelegt) die Bedeutung eines Erntedankfestes. Auf deutschem Gebiet
beschränkt es sich auf die Getreideernte, nimmt also die Hackernte nicht mit.
Die evangelische Kirche hat sich (wie in Preußen 1773) auf den ersten Sonntag
im Oktober festgelegt. Bis heute kennt die katholische Kirche kein allgemein
verordnetes Erntedankfest.
[Quelle: G. v. Gynz-Rekowski, Der Festkreis des Jahres. Union 1981, S. 188 ff]
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