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Bereits seit Jahresbeginn bringen wir neue Folgen an Kalenderblättern und Monatsbildern. Darum herum dann das, was sich an Einfällen so ergibt – man wird sehen! Nun ja, was man auch sieht: wir "unterschlagen" seit einer ganzen Weile auch einen gewissen Anteil an sanfter Erotik nicht länger - die Zeiten sind eben so ...

Wir teilen den Lesern unseres Versbildners mit und bitten um Verständnis, dass wir auch weiterhin das monatliche Angebot auf 6 Beiträge beschränken - die Kontaktarmut dieser Zeit bringt leider auch eine gewisse Ideenarmut mit sich. Neueinstellungen erfolgen damit um die Kalendertage des 1., 6., 11., 16./17., 21./22., 25.-27. eines Monats.

Donnerstag, 13. September 2018

Säen und ernten / Kreuzfidel (Kreuzschleifenverse-2)

Jean-François Millet (1814-75): Der Sämann (1850);
Standort: Museum of Fine Arts, Boston; via wikimedia.commons; gemeinfrei.
 

 

 
Säen und ernten
 (äußere Kreuzschleifen, vierfüßig-jambisch)
 
Wer ernten will, muss dies bedenken, 
Natur braucht eben ihre Zeit;  
Natur hält Wachstum nur bereit  
in einer Frist, die nicht zu lenken. 
 
Die Ernte kann sehr gut gelingen 
in einer Frist, die nicht zu lenken. 
Wer ernten will, muss dies bedenken: 
die Körner in die Krume bringen. 
 
Das Frühjahr ist die Zeit zur Saat –
die Körner in die Krume bringen. 
Die Ernte kann sehr gut gelingen, 
kurz ist die Zeit von Saat zur Mahd. 
 
Wer sät, der kann danach auch ernten. 
Kurz ist die Zeit von Saat zur Mahd. 
Das Frühjahr ist die Zeit zur Saat, 
und mit der Zeit die Menschen lernten. 
 
Natur hält Wachstum nur bereit, 
und mit der Zeit die Menschen lernten: 
wer sät, der kann danach auch ernten. 
Natur braucht eben ihre Zeit.  
 
© lillii (Luzie-R)
 
Wasserschloss Anholt/Westfalen eigenes Foto © Luzie R.
Blick über den Schlossteich in den englischen Landschaftspark bei Gewitterstimmung


 
Kreuzfidel
(äußere Kreuzschleifen, vierfüßig-trochäisch)
 
Kreuzfidel war ich heut Morgen, 
ausgeruht bin ich erwacht   
hab den Morgen angelacht,  
schau nach draußen, mach mir Sorgen. 
 
Seh ich hier doch graue Wolken  
schau nach draußen, mach mir Sorgen. 
Kreuzfidel war ich heut Morgen –
Wolken sind nicht ausgemolken. 
 
Himmeldonnerwetter auch: 
Wolken sind nicht ausgemolken –
seh ich hier doch graue Wolken, 
Wasser brauchen Baum wie Strauch.
 
Wann lässt Petrus es denn regnen; 
Wasser brauchen Baum wie Strauch; 
Himmeldonnerwetter auch: 
nur der Himmel kann uns segnen. 
 
Hab den Morgen angelacht; 
nur der Himmel kann uns segnen –
wann lässt Petrus es denn regnen ...  
Ausgeruht bin ich erwacht. 
 
© lillii (Luzie-R)
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→ Die Kreuzschleifenverse-1 stehen unter dem Datum des 28.08.2018 ←
 
Zum Gedichtformat:
Gedichte aus Kreuzschleifenversen (mit wenigstens 4 Strophen) kommen wieder in Mode! Rhythmisch bestehen sie aus Jamben, Trochäen oder Daktylen, enden betont oder unbetont, haben 3 - 6 Hebungen im Vers. Langverse mit 5 oder 6 Versfüßen weisen auch Binnenreimung oder mittig Zäsuren auf.
Angeblich darf man in Versen auch Einzelwörter ersetzen oder durch Flexion (Deklination, Konjugation) abändern – was aber eine ziemliche Erleichterung wäre.
Reimerisch sind die Strophen 4-Zeiler mit Umfassungsreimung "abba".
Man unterscheidet zwei Kreuzschleifen-Typen, je nachdem, ob die b- oder die a-Verse der ersten Strophe in der letzten wiederholt und dabei vertauscht werden.
Beide Beispiele (oben/unten) sind äußere Kreuzschleifen mit 5 Strophen; zum Schluss werden die b-Verse nach außen vertauscht:
a1b1b2a2 / c1a2a1c2 / d1c2c1d2 / e1d2d1e2 / b2e2e1b1
Bei inneren Kreuzschleifen und 5 Strophen würden die a-Verse vertauscht nach innen kommen:
a1b1b2a2 / b2c1c2b1 / c2d1d2c1 / d2e1e2d1 / e2a2a1e1

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