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Dienstag, 26. Januar 2021

Kinder des Jahres

Anonym (franz. Schule des 18. Jh.): Vier Jahreszeiten – Winter.
Quelle: Auktionsgeschehen; via Wikimedia Commons; Public domain.

 

  Kinder des Jahres 


Das neue Jahr schenkt uns zuerst den Winter;
und dieser kommt daher mit frischem Mut.
Als erstes Kind vom Jahr ist er der Sprinter –

bemüht sich und macht seine Sache gut;
bringt uns den Schnee, lässt auch die Kälte spüren;
ein rauer Wind ist meistens sein Rekrut.

Das zweite Kind liebt andere Allüren;
als Frühling hat es seine eignen Pflichten;
lässt sich in seinem Tun nicht irreführen;

Marienblümchen wir in Wiesen sichten -
die Kirschenbäume tragen rosa Blüten;
und Menschen Gartenarbeit nun verrichten;

in manchen Nestern schon die Vögel brüten.
Den Kindern wird es bald zu eng im Haus –
sie wollen nun die Stube nicht mehr hüten;

die Sonnenstrahlen locken sie hinaus.
Ein drittes Kind, der Sommer sagt sich an;
noch ist es klein – es kommt nicht mit Gebraus –

es fehlt ihm noch ein wenig der Elan;
wohl müht es sich, es wird auch langsam Zeit,
dass es erfüllt den ihm bestimmten Plan.

Die Mutter mahnt ihn an zur Mitarbeit;
doch dieser Bub ist stur, setzt sich zur Wehr -
als sie ihm droht, ist er dann doch bereit;

tut seine Arbeit; zwar geht viel verquer;
jedoch am Ende ist es ihm gelungen:
die Sommerzeit gereicht ihm hoch zur Ehr.

Das vierte Kind kommt nun herbeigesprungen –
es ist der Herbst, die Früchte sind gereift;
zur Ernte werden Helfer nun gedungen.

Vier Jahreskinder haben uns gestreift
und jedes tat, was ihm ward aufgetragen;
ist ab und zu mal einer abgeschweift ...

man kann es gelten lassen ohne Klagen –
vertrauen wir dem ohne lang' zu fragen.

© lillii (Luzie-R)

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Anmerkung:
Diese badische Volksweise sangen die Kinder in früherer Zeit:

Es war eine Mutter, die hatte vier Kinder
Den Frühling, den Sommer, den Herbst und den Winter
Der Frühling bringt Blumen, der Sommer den Klee
Der Herbst, der bringt Trauben, der Winter den Schnee.

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