Abb.: Norwegischer
Sendemast,
Trondheim. GFDL-licensed.
Foto: Alex Brasetvik, 10/2004
Nachdem der italienische Radio- und
Amateurfunk-Pionier Marconi (1874-1937) seine um die Jahrhundertwende erzielten
Übertragungsweiten von Funksignalen soweit ausgebaut hatte, dass er 1909
gemeinsam mit Braun dafür den Nobelpreis für Physik erhielt, führten schon vor
den Weltkriegsjahren die späteren Funker zunächst die Berufsbezeichnung "Marconist"
– was für die Angestellten der am 15.4.1912 gesunkenen "Titanic" verbürgt
ist.
Von da ist es ein langer Weg bis zu der heutigen Internet-Nachricht dieses
Inhalts: "Der Druck auf die Führung des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB) wächst. Der Redaktionsausschuss der Landesfunkanstalt hat
die Geschäftsleitung nach übereinstimmenden Berichten zum Rücktritt
aufgefordert." Die "Funkerei" scheint es bis heute noch an sich
zu haben – dass man nämlich sehr leicht "ein kleines l" zwischen ihre
Buchstaben schieben kann!
Nennen wir in den folgenden Versen die betreffende "anfällige Truppe"
der Einfachheit halber mal "Rundfunkrat", da diese Wortbildung so
unrealistisch ist, dass sie i. Allg. niemand auf den Senkel gehen dürfte.
Quo
vadis, Rundfunkrat?
Ihr staunt mit mir – wen man gebeten
als Mitglied in den Rundfunkrat?
Ihr seid – wie ich – jetzt auch betreten,
was man im Hohen Rat so tat?
Man spielte Ball dort mit viel Drall
und kam dann prompt auch vor den Fall!
Jetzt geht es wieder demokratisch!
Geschrei – nicht mehr als mittelgroß,
der Rat höchstselbst – nicht mehr apathisch,
sonst wären sie die Posten los.
So kommt's, dass Rücktritt wie Entlassung
kaum jemand bringt aus seiner Fassung.
Der Hörer kommt auf keine Kosten,
so einfältig ist das Programm,
bei dem die Stücke längst schon rosten:
man fühlt, dass "die" nichts andres hamm!
Lebt nur der Rundfunkrat wie Maden ...
wir schalten aus – wird uns kaum schaden!
© elbwolf (21.08.2022)
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