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„Es gehen
vier Menschen gemütlich spazieren,
sind freundlich und umgänglich beim Diskutieren, erörtern die Welt, unsern Gott und die Sterne und sehen erstaunt einen Fels in der Ferne.
Sie
nähern sich vorsichtig, möchten gern weiter.
Der erste springt drüber, bleibt fröhlich und heiter, der zweite umgeht ihn im größeren Bogen, der dritte verzweifelt und fühlt sich betrogen.
Der
vierte gerät in verbiestertes Wüten,
liest zeternd und rasend dem Stein die Leviten, versucht, ihn mit Kraft aus dem Wege zu stoßen, den schweren und störenden Felsen, den großen.“
Galenos
aus Pergamon sah das Geschehen,
wollt gerne die Handlungen besser verstehen. Er suchte und fand schließlich wichtige Säfte, die täglich bescheren uns Schwächen und Kräfte.
Entdeckte
im Blute das heitere Wesen,
ein aktives Sein ohne Erbsen zu lesen; im Schleim große Faulheit und schwerfällig Sinnen nebst fehlendem Antrieb, den Tag zu beginnen.
Im
schwärzlichen Gallensaft fand er die Trauer,
ein Dasein, umgeben von trutziger Mauer; im gelben hingegen ein Schreien und Wüten, die Blindheit, das Wichtige gut zu behüten.
So teilte
Galenos in vier Charaktere
und schuf die bedeutsame Flüssigkeitslehre. Es sagen die Jahre und Forschung inzwischen, dass unsere Säfte sich meistens vermischen. |
Der Gast unseres Beitrags ist
eine Berlinerin. Seit 2013 besteht mit dem "Musengarten" ein eigenes Gedichteforum als Treffpunkt für Sprachbastler, Hobbydichter und erfahrene Autoren, das Gäste wie Mitglieder willkommen heißt, und das Heliane Meyer mit Unterstützung der "Glühbirnen" verwirklicht hat.


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