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Egon Schiele (1890-1918): Der Tod
und das Mädchen (1915).
Standort: Österreichische Galerie
Belvedere, Wien; Inv.-Nr. 3171;
Quelle: wikimedia.commons; Liz.:
gemeinfrei.
Reproduktion ist Bestandteil von
"The Yorck Project" und von "Google Art Project" *)
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Gewissheit (Sonett)
Der Mensch wird
allzeit mit dem Tode ringen –
zum Überleben fehlt der rechte Biss.
Gevatter Tod weicht nicht, dies ist gewiss:
er wird sein Zepter ständig weiter schwingen.
Auch wenn Du denkst,
Du kannst das Leben zwingen,
dann stellst Du fest: es hat schon einen Riss.
Der Tod ist nie bereit zum Kompromiss
und wird den Sieg am Ende doch erringen.
Denn treu ist er und
ständiger Begleiter,
und niemand lebt für alle Ewigkeit –
genieße drum dein Leben jetzt, sei heiter!
Denn Grübeln schmälert
Deine Lebenszeit.
Vom Tod vergessen wurde bisher keiner,
ob hochgestellt er sei oder Gemeiner.
© lillii (L-R, Okt.
2017)
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*) In
diesem Gemälde greift Schiele das bereits seit der Renaissance bekannte Motiv
vom Tod und Mädchen auf: die Frau umklammert die Gestalt wie einen
Geliebten. Der Tod ist nicht als Gerippe dargestellt, sondern in einer
Mönchskutte, und verliert dadurch seinen Schrecken. /nach Wikipedia/
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