Hier schreiben Hobbydichter für Lyrik-Freunde – meist Gereimtes und nur Druckreifes! Willkommen also, viel Vergnügen mit unseren Gedichten und deren Bebilderung!
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Bereits seit Jahresbeginn bringen wir neue Folgen an Kalenderblättern und Monatsbildern. Darum herum dann das, was sich an Einfällen so ergibt – man wird sehen! Nun ja, was man auch sieht: wir "unterschlagen" seit einer ganzen Weile auch einen gewissen Anteil an sanfter Erotik nicht länger - die Zeiten sind eben so ...
Wir teilen den Lesern unseres Versbildners mit und bitten um Verständnis, dass wir auch weiterhin das monatliche Angebot auf 6 Beiträge beschränken - die Kontaktarmut dieser Zeit bringt leider auch eine gewisse Ideenarmut mit sich. Neueinstellungen erfolgen damit um die Kalendertage des 1., 6., 11., 16./17., 21./22., 25.-27. eines Monats.
Dienstag, 28. November 2017
Das Glück der Vollschlanken (Limericks, im Team geschrieben)
Samstag, 25. November 2017
Mundart-Verse (8) – Südthüringer Itzgründisch (Arthur Schmid †; Günter Langhammer als Gast)
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Sonneberger Panorama im Herbst, Aufnahme: 10.10.2008.
Urheber: Holger Mohaupt; Quelle: wikimedia.commons;
Liz.: CC BY-SA 3.0
Arthur Schmid (Heßberg
b. Hildburghausen; 1898-1952)
Anm.: siehe den Disclaimer
am Ende des gesamten Beitrags!
Günter Langhammer (Haselbach, jetzt OT von Sonneberg; geb. 1937)
© Günter
Langhammer; Wiedergabe erfolgt mit ausdrücklicher Erlaubnis des Autors!
./.
Die Autoren unseres
November-Beitrags haben
uns auch viele Jahre nach der Erstveröffentlichung ihrer Verse noch etwas zu sagen
– kluge Worte wirken eben lange nach!
Leider sind manche Spuren der Dichter – bis eben auf
die durch das gedruckte Buch übermittelten – verblasst. Für eine Mundarten–Anthologie, verlegt 1990 im
Greifenverlag (s. Abb.!), konnte der Mitarbeiter der
Friedrich-Schiller-Universität Jena und Erforscher thüringischer Mundarten,
Heinz Sperschneider (1927-2009), damals schon als Herausgeber nur wenige
Lebensdaten erheben.
Arthur Schmid
(1898-1952) war in Heßberg bei Hildburghausen ansässig. Er war Lehrer an
verschiedenen Schulen in der Umgebung. Ihn führt der heutige Thüringer Literaturrat im Verzeichnis seiner Autoren mit einer ansehnlichen
Reihe von Werken auf.
Günter Langhammer wurde 1937 im heutigen OT Haselbach der Kreisstadt Sonneberg geboren. Er
war Fachlehrer für Deutsch, ging 1990 in Vorruhestand. Er veröffentlichte
Beiträge in itzgründischer Mundart, meist in Anthologien, zuletzt in einer von
2007, die in Sonneberg erschien, und 2014 in einem Band des Arbeitskreises "Mundart
Südthüringen e.V." Der Thüringer Literaturrat führt Günter Langhammer
ebenfalls in seinem Autorenverzeichnis.
./.
Einen Überblick über die Verbreitungsgebiete der thüringischen
Mundarten, darunter des Itzgründischen
um Hildburghausen und Sonneberg, gibt ein Beitrag in der Wikipedia wieder. Namensgeber für diesen mainfränkischen
Dialekt ist die Itz, ein rechter Nebenfluss des Mains in Thüringen und Oberfranken;
gesprochen wird der Dialekt in den Tälern der Itz
und ihrer Zuflüsse.
Disclaimer
Die Betreiber von "Versbildner" erklären, dass angesichts der
beiden Umstände – (1) der Greifenverlag hörte 1992 nach Insolvenz auf zu
exstieren und sein Verlagsarchiv wurde auf der Heidecksburg/Rudolstadt
eingelagert und (2) der Anthologie-Herausgeber Sperschneider verstorben ist – eine
Gestattung für das erste der zwei wiedergegebenen Gedichte nicht beizubringen
war. "Versbildner" würde aber auf einen berechtigten Anspruch hin das
Gedicht unverzüglich von seiner Webseite entfernen – wenn auch mit Bedauern.
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Dienstag, 21. November 2017
Vier-Säfte-Lehre (Heliane Meyer als Gast)
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„Es gehen
vier Menschen gemütlich spazieren,
sind freundlich und umgänglich beim Diskutieren, erörtern die Welt, unsern Gott und die Sterne und sehen erstaunt einen Fels in der Ferne.
Sie
nähern sich vorsichtig, möchten gern weiter.
Der erste springt drüber, bleibt fröhlich und heiter, der zweite umgeht ihn im größeren Bogen, der dritte verzweifelt und fühlt sich betrogen.
Der
vierte gerät in verbiestertes Wüten,
liest zeternd und rasend dem Stein die Leviten, versucht, ihn mit Kraft aus dem Wege zu stoßen, den schweren und störenden Felsen, den großen.“
Galenos
aus Pergamon sah das Geschehen,
wollt gerne die Handlungen besser verstehen. Er suchte und fand schließlich wichtige Säfte, die täglich bescheren uns Schwächen und Kräfte.
Entdeckte
im Blute das heitere Wesen,
ein aktives Sein ohne Erbsen zu lesen; im Schleim große Faulheit und schwerfällig Sinnen nebst fehlendem Antrieb, den Tag zu beginnen.
Im
schwärzlichen Gallensaft fand er die Trauer,
ein Dasein, umgeben von trutziger Mauer; im gelben hingegen ein Schreien und Wüten, die Blindheit, das Wichtige gut zu behüten.
So teilte
Galenos in vier Charaktere
und schuf die bedeutsame Flüssigkeitslehre. Es sagen die Jahre und Forschung inzwischen, dass unsere Säfte sich meistens vermischen. |

Seit 2013 besteht mit dem "Musengarten" ein eigenes Gedichteforum als Treffpunkt für Sprachbastler, Hobbydichter und erfahrene Autoren, das Gäste wie Mitglieder willkommen heißt, und das Heliane Meyer mit Unterstützung der "Glühbirnen" verwirklicht hat.
Freitag, 17. November 2017
November – ein Monatsbild
hat längst schon angezogen grau Gewand.
weil sie Kastanien wie auch Eicheln lieben.
Gemästet war das Vieh ein Leckerbissen,
um den sich selbst die Adelsleute rissen.
mit leerer Vorratskammer, leerem Keller:
durch Not gezwungen wurde er zum Diebe.
Und hatte Glück, bezog er nur die Hiebe.
die Armen zahlten – und blieben die Verlachten.
Gedanken gehen noch zu unsren Ahnen,
die an das eigne Ende uns gemahnen.
am Kranze bald die erste Kerze brennt.
○ Link auf eine Sammlung Lyrik- und Prosa-Titel über den November.
Dienstag, 14. November 2017
Die Sestine: (3/3) – in vollendeter Art
Wenn
durch die Lüfte wirbelnd treibt der Schnee,
Und lauten Fußtritts durch die Flur der Frost Einhergeht auf der Spiegelbahn von Eis; Dann ist es schön, geschirmt vorm Wintersturm, Und unvertrieben von der holden Glut Des eignen Herds, zu sitzen still daheim.
O dürft'
ich sitzen jetzt bei der daheim,
Die nicht zu neiden braucht den reinen Schnee, Die mit der sonn'gen Augen sanfter Glut Selbst Funken weiß zu locken aus dem Frost! Beschwören sollte sie in mir den Sturm, Und tauen sollte meines Busens Eis!
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Der (ver)zweifelnde Poet
Du
möchtest etwas freiheraus erzählen,
das dir
zu schade scheint für schlichten Text,
und
dächtest drum, du setztest es in Verse?
Nach
Regeln bildest du aus denen Strophen,
die ihren
Eindruck uns erst dann verschaffen,
wenn du
das Ganze vorträgst als Gedicht!
Du
meinst, es wäre einfach, im Gedicht
uns einen
Inhalt bündig zu erzählen,
obwohl
Gedichte das ganz anders schaffen,
als eben
so ein bloßer Prosa-Text.
Es zahlt
sich aus, weil diese festen Strophen
so gut
verwahren die geschliff'nen Verse!
Die
Sorgfalt richtet sich zunächst auf Verse –
nach
ihnen heißt mitunter das Gedicht –
und Namen
geben sie selbst manchen Strophen.
Erst dann
geht es so richtig ans Erzählen,
das ist
genau so wie bei jedem Text,
nur
Aufwand kann man sich damit viel schaffen.
Will man
für die ganz eignen Zwecke schaffen,
bedarf es
augenscheinlich nicht der Verse:
man setzt
sich hin, schreibt nieder seinen Text,
hat auch
im Hinterstübchen kein Gedicht –
mag sonst
wer Gegenteiliges erzählen:
der
Alltag wird nicht eingeteilt in Strophen.
Besonderes
fügt sich von selbst zu Strophen,
es ist
auf seine eigne Art beschaffen …
Ein guter
Schreiber schüttelt beim Erzählen
in einem
fort – wie aus dem Ärmel – Verse,
bis er
uns hochbeglückt zeigt sein Gedicht
das er
für besser hält als jeden Text!
Wer ist
so selbstkritisch zu seinem Text
und
meint, es ginge diesmal nur in Strophen,
denn
offensichtlich sei das ein Gedicht?
Mit dem
lässt sich tatsächlich Eindruck schaffen,
man
lauscht dir ganz gespannt auf deine Verse …
Ach –
hast du wirklich etwas zu erzählen?
Du willst
erzählen / bündig deinen Text?
dann füge
Verse / einsichtig zu Strophen –
sie
schaffen, was du suchst / ein gut Gedicht!
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