Hier schreiben Hobbydichter für Lyrik-Freunde – meist Gereimtes und nur Druckreifes! Willkommen also, viel Vergnügen mit unseren Gedichten und deren Bebilderung!

Aufrufe unseres Blogs erfolgen automatisch mit Sicherheitsprotokoll "https". Am 18. Mai 2022 hatten wir unseren 600. Beitrag in den Blog gestellt!

Bereits seit Jahresbeginn bringen wir neue Folgen an Kalenderblättern und Monatsbildern. Darum herum dann das, was sich an Einfällen so ergibt – man wird sehen! Nun ja, was man auch sieht: wir "unterschlagen" seit einer ganzen Weile auch einen gewissen Anteil an sanfter Erotik nicht länger - die Zeiten sind eben so ...

Wir teilen den Lesern unseres Versbildners mit und bitten um Verständnis, dass wir auch weiterhin das monatliche Angebot auf 6 Beiträge beschränken - die Kontaktarmut dieser Zeit bringt leider auch eine gewisse Ideenarmut mit sich. Neueinstellungen erfolgen damit um die Kalendertage des 1., 6., 11., 16./17., 21./22., 25.-27. eines Monats.

Freitag, 13. Dezember 2019

Dezember – ein Monatsbild

Hans Thoma (1839-1924): Dezember (Monatsbild aus dem Festkalender);
Mappenwerk, 1924; Seemann Verlag Leipzig; via wikimedia.commons; gemeinfrei.


"Im Dezember schreitet Wotan im blauen Mantel
mit seinen Wölfen durch die vom schwachen
Mondschimmer beleuchteten Wolken." [Hans Thoma]


Dezember

Als Wanderer geht Wotan auf den Wegen,
um unerkannt die Menschen zu ergründen –
der schwache Mond wird sich mit ihm verbünden.
Sein Hut und Mantel schützt bei Wind und Regen –
so kann er still und heimlich sich bewegen.
Er sammelt Wissen an sehr vielen Orten;
jedoch ist sparsam stets mit seinen Worten.

Für ihn gibt’s Grenzen nur zum Überschreiten;
ein Hindernis hat nie er akzeptiert –
es ist die Gabe, die auch Menschen ziert,
denn Mensch und Götter müssen stetig streiten,
und das sehr häufig wegen Nichtigkeiten.
Für Weisheit gab sein Auge er als Preis;        
das überwacht den ganzen Erdenkreis.

Erkenntnis ist für Wotan hehre Pflicht;
er lässt auf neue Möglichkeiten achten --
die Welt aus seiner Höhe zu betrachten;
so zeigt sie sich in einem neuen Licht
der es aus seiner Sicht an nichts gebricht;
doch er kann Grenzen fließend überschreiten,
wir Erdenkinder haben Schwierigkeiten.

© lillii (Luzie-R)
--------------------------------------------------------------------------
Anmerkung:
Die Verse sind fünffüßige Jamben (teils übervollständige).
Das Reimschema aller drei Strophen ist "abbaacc".

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen