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Dienstag, 10. Dezember 2019

Philosophen-Urteile/1: Voltaire

      3. von links.: Voltaire                              ↑ Mitte: Friedrich II., der König "in" Preußen
Adolf v. Menzel (1815-1905): König Friedrich II. Tafelrunde in Sanssousi; Detail.
Alte Nationalgalerie Berlin; Kriegsverlust.via wikimedia.commons; Liz.: gemeinfrei.

"Das wohl erfolgreichste gesellschaftliche Modell
ist Dummheit mit guten Manieren."
Voltaire (1694–1778; Gast bei Friedrich II.
 in Sanssouci 1750/Mitte–1753/Anfang)

  

Voltaire über Dummheit und Manieren

Herr Voltaire bot gern Paroli,
wer auch sei der Gegenüber –
ausgenommen nur der König,
dem gebührt kein Nasenstüber.
Wenn man dann zu später Stunde
in der ehrenwerten Runde  
reichte die gestopften Pfeifen,
um noch intensiv zu qualmen,
debattieren jedes Thema,
abgesehen von den Psalmen,
hörte man pikante Kunde
aus des Herrn Franzosen Munde.

"Dummheit ist zu sehn als Manko,
doch ich sag's den Herrn genauer:
Teils verkennt ein Dümmling Fakten
und behält sie nicht auf Dauer;
ist beim Auffassen zu träge –
kombiniert fast immer schräge.
Mangelt es dem Geist an Schulung
oder will's nicht in sein Köpfchen:
wie er dreht sich auch im Kreise –
hinten hängt ihm stets ein Zöpfchen.
Fehlt dem Dummen doch das Tragseil,
das ihn stützt bei einem Urteil!"

"Lässt beiseit' er also Bücher,
hält sich frei das Oberstübchen
für der Höflichkeiten Floskeln
und die Mode – unser Bübchen!
Oberflächliches Parlieren
reicht, mit Damen zu flanieren,
Chargen nach dem Munde reden;
ihre Aktentaschen tragen;
eifrig sein und dienstbeflissen;
nie ein Aufbegehren wagen:
das, in summa, sind Manieren,
die Karrieremacher zieren."  

"Wenn in einem nun die Dummheit
mit der Höflichkeit einhergeht –
ja, dann weiß im Staate Dänmark
doch ein jeder, wie der Wind weht.
Wollte einer nicht parieren,
würde man ihn exilieren."
- - - - - - -
Ziemlich lange ist es zwar schon her
 – jedoch –
so verfuhr man selbst mit Herrn Voltaire!

© elbwolf, 23./24.11.2019

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