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Bereits seit Jahresbeginn bringen wir neue Folgen an Kalenderblättern und Monatsbildern. Darum herum dann das, was sich an Einfällen so ergibt – man wird sehen! Nun ja, was man auch sieht: wir "unterschlagen" seit einer ganzen Weile auch einen gewissen Anteil an sanfter Erotik nicht länger - die Zeiten sind eben so ...

Wir teilen den Lesern unseres Versbildners mit und bitten um Verständnis, dass wir auch weiterhin das monatliche Angebot auf 6 Beiträge beschränken - die Kontaktarmut dieser Zeit bringt leider auch eine gewisse Ideenarmut mit sich. Neueinstellungen erfolgen damit um die Kalendertage des 1., 6., 11., 16./17., 21./22., 25.-27. eines Monats.

Montag, 31. Dezember 2018

Silvester mit den Klapphorns (Teamwork; Klapphornverse-5)

John George Brown (1831-1913): Eine deutsche Blaskapelle spielt in NY City (~1876).
Repro nach Harper's Weekly; via en.wikipedia; Liz:: gemeinfrei.


Variante: "eher jüngere Knaben"

Zwei Knaben feiern grad Silvester    
und spielen in 'nem Blasorchester.   
Der eine, der verliert den Ton;   
der andre sagt: "Den find ich schon."   

Die Knaben spielen dann Klavier, 
doch haben nur an Händen vier; 
da hat's Klavier zu viele Tasten –  
sie spielen lieber Leierkasten. 

Als dann um zwölf die Böller krachen, 
schnell beide aus dem Staub sich machen. 
Klavier und Kasten sind jetzt schnuppe –  
sie suchen jeder sich 'ne Puppe.  

Die beiden Puppen mit den Knaben  
tun sich am Neujahrspunsch nun laben, 
doch bald, nach meh'ren "Limonaden",  
da droht ihnen ganz ernstlich Schaden. 

Die Knaben schicken beide Puppen 
zu andren unversorgten Truppen   
und kehren heim ins Blasorchester – 
dort spiel'n sie weiter zu Silvester! 

© lillii (Luzie-R; 28.12.2018 )


Variante: "eher ältere Knaben"

Zwei ältre Knaben an Silvester:  
Es sagt der eine: "He, mein Bester:  
wir wollen vorher tüchtig futtern,  
sonst wird der Schnaps uns unterbuttern!" 

Dem andern "Knaben" ist das schnuppe, 
er schwört jedoch auf eine Suppe.  
Der Suppentopf – ach wie verschroben,  
steht im Regal sehr-sehr hoch oben.  

Die Knaben steigen auf 'ne Leiter,  
die reicht ganz oben nicht mehr weiter; 
es fällt der ob're drum herunter,  
der unt're liegt schon untendrunter. 

"Da gehen eben unsre Linsen",  
sagt Suppenknabe, "in die Binsen.  
Wir können auch ganz anders schlemmen:  
und futtern jeder ein paar Bemmen!" 

Um die vom Brote abzuschneiden    
lässt sich ein Messer nicht vermeiden: 
Doch schneidet unser Brotbezwinger  
statt durch das Brot – in seine Finger.  

Den Schnitter scheint das Los zu neppen,
und abzustempeln ihn als Deppen …  
die Lösung – Phönix aus der Asche:  
auch eine Hand hält schon die Flasche!  

Sie geben lachend sich paar Klapse  
und greifen jetzt sofort zum Schnapse.  
Sie prosten auf noch viele Jahre –  
das "Neue" nehm' sie nicht mehr wahre!  

© elbwolf (Wolfgang H., 29.12.2018)

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