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Bereits seit Jahresbeginn bringen wir neue Folgen an Kalenderblättern und Monatsbildern. Darum herum dann das, was sich an Einfällen so ergibt – man wird sehen! Nun ja, was man auch sieht: wir "unterschlagen" seit einer ganzen Weile auch einen gewissen Anteil an sanfter Erotik nicht länger - die Zeiten sind eben so ...

Wir teilen den Lesern unseres Versbildners mit und bitten um Verständnis, dass wir auch weiterhin das monatliche Angebot auf 6 Beiträge beschränken - die Kontaktarmut dieser Zeit bringt leider auch eine gewisse Ideenarmut mit sich. Neueinstellungen erfolgen damit um die Kalendertage des 1., 6., 11., 16./17., 21./22., 25.-27. eines Monats.

Sonntag, 9. Dezember 2018

Drei Grazien - 2/3: Euphrosyne (mit Manfred Albert a. G.)

Die drei Grazien (Fresko); Pompeij, Casa di P. Dentatus Panthera, Inv. 9236;
im Archäologischen Nationalmuseum Neapel, Gabinetto Segreto; gemeinfrei.
./.
Die "Dreizahl" war für Künstler schon immer verlockende Motivation – zu den
drei Kardinalstugenden, zum Parisurteil und eben zu "Die drei Grazien".
Die wurden meist unbekleidet, sich gegenseitig berührend oder umarmend dargestellt.
In Pompeij kamen mehrere Bildversionen zu Tage – und Raffael, der als Erster der Neuzeit
eine von den Grazien als Rückenakt malte, muss es gewusst oder geahnt haben.
Wir beiden Autoren sind bescheidener: der Zeichner hatte seinerzeit nur jeweils ein
Modell engagiert, der Verseschreiber widmet jeder ein eigenes Gedichtformat.
Dafür gestalten wir im Team aus dem kompakten Dreigestirn eine Serie mit drei Beiträgen.
Euphrosyne, die Frohsinnige – aquarellierte Zeichnung: © Manfred Albert

Drei Grazien – 2/3: 

Euphrosyne, die Mittlere – die Frohsinnige

                  – 10-zeilige Canzone toscana –

Wenn Euphrosyne wirbelnd kreist im Tanze,

genießt sie unbeschwert den Augenblick: 

dem Frohsinn ist sie grenzenlos ergeben. 

Sie ginge lieber stets aufs große Ganze 

und bände niemals sich mit einem Strick –

das wäre vollends gegen ihr Bestreben.

Aus Freude weiterleben, 

das ist und bleibt für immer ihr Geschick: 

mit dem Gesicht der Sonne zugewendet 

und in Bewegung, die gar niemals endet.


© elbwolf (Wolfgang H., 11/2018)

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 Anmerkungen:

Manfred Albert, *1936, unser Gast schreibt in einer Senioren-Community zu aktuellen Themen in Prosa und Versen seine Gedanken auf, "soweit Geist und Erinnerung sie hergeben". Darüber hinaus ist er ein passionierter Zeichner, der seine Textbeiträge auch selbst illustrieren kann.

→ Die 10-zeilige Kanzone wurde auf Versbildner bisher mehrfach verwendet, auch als "Kanzonenstrauß", so zu den vierteiligen Serien über → Francois Villon und die → Vier Elemente.

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