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Die drei Grazien (Fresko); Pompeij, Casa di P. Dentatus
Panthera, Inv. 9236;
im Archäologischen Nationalmuseum Neapel, Gabinetto Segreto;
gemeinfrei.
./.
Die "Dreizahl" war für
Künstler schon immer verlockende Motivation – zu den
drei Kardinalstugenden, zum Parisurteil und eben zu "Die drei
Grazien".
Die wurden meist unbekleidet, sich gegenseitig
berührend oder umarmend dargestellt.
In Pompeij kamen mehrere Bildversionen zu Tage – und Raffael, der als
Erster der Neuzeit
eine von den Grazien als Rückenakt malte, muss es gewusst oder geahnt haben.
Wir beiden Autoren sind bescheidener:
der Zeichner hatte seinerzeit nur jeweils ein
Modell engagiert, der Verseschreiber widmet jeder ein eigenes Gedichtformat.
Dafür gestalten wir im Team aus dem kompakten Dreigestirn eine Serie mit drei
Beiträgen.
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Euphrosyne, die Frohsinnige – aquarellierte Zeichnung: © Manfred
Albert
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Drei Grazien – 2/3:
Euphrosyne, die Mittlere – die Frohsinnige
– 10-zeilige Canzone toscana –
Wenn Euphrosyne
wirbelnd kreist im Tanze,
genießt sie unbeschwert den Augenblick:
dem Frohsinn ist sie grenzenlos ergeben.
Sie ginge lieber stets aufs große Ganze
und bände niemals sich mit einem Strick –
das wäre vollends gegen ihr Bestreben.
Aus Freude weiterleben,
das ist und bleibt für immer ihr Geschick:
mit dem Gesicht der Sonne zugewendet
und in Bewegung, die gar niemals endet.
©
elbwolf (Wolfgang H., 11/2018)
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Anmerkungen:
→ Manfred
Albert, *1936, unser Gast schreibt in einer Senioren-Community zu aktuellen
Themen in Prosa und Versen seine Gedanken auf, "soweit Geist und
Erinnerung sie hergeben". Darüber hinaus ist er ein passionierter
Zeichner, der seine Textbeiträge auch selbst illustrieren kann.
→ Die 10-zeilige Kanzone
wurde auf Versbildner bisher mehrfach verwendet, auch als "Kanzonenstrauß",
so zu den vierteiligen Serien über → Francois
Villon und die → Vier
Elemente.
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